Vegan in Paris – Anna berichtet

Ich bin seit 2006 Vegetarierin. Anfangs hat mir Fleisch einfach nicht geschmeckt, inzwischen aber wurde meine Überzeugung, dauerhaft als Veggie zu leben, durch viele Infos über Massentierhaltung, Tier- und Umweltschutz gestärkt. Ich bin überzeugt davon, dass es auf Dauer der richtige Weg ist, so zu leben. Zumindest für mich, denn ich fühle mich mit dieser Art der Ernährung besser. Und ich rieche tatsächlich auch besser als früher – denn es stimmt wirklich, Fleischesser riechen viel intensiver und irgendwie ganz anders.

Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit auch mit veganer Ernährung, hab aber mit dem tatsächlichen Ausleben ein paar Schwierigkeiten: Einerseits gibt es einfach teilweise nur blöde Ersatzprodukte – zum Beispiel für Käse – und andererseits nimmt es sehr viel Zeit in Anspruch, sich über die einzelnen Zutaten und deren Beschaffung Gedanken zu machen. Ich freue mich immer, wenn ich es schaffe, was Veganes zu kochen und versuche auch, dass dies oft der Fall ist – z.B. lasse ich dann absichtlich die Sahne in der Sauce weg oder ersetze sie durch Soja-Cuisine –, aber bislang ist es noch eher wie ein Hobby für mich. Ich probiere also noch viel herum und experimentiere gern.

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Auch mit Attila Hildmann hab ich mich schon ein bisschen beschäftigt und unterstütze seine Herangehensweise, leider fehlt mir meistens einfach echt die Zeit, so aufwendig zu kochen, wie seine Rezepte es größtenteils erfordern. Seine Zucchini-Nudeln sind aber echt lecker, die kann ich nur jedem ans Herz legen, der mal etwas Neues ausprobieren will.

Glücklicherweise gibt es in Bonn, wo ich die meiste Zeit studiere, sehr viele passende Geschäfte – viele Bio-Supermärkte und Reformhäuser, weswegen ich meist keine Probleme habe, an bestimmte Lebensmittel zu kommen. Auf dem Land wäre das alles wohl etwas schwieriger. Und in Paris, wo ich nun wieder bis zum nächsten Sommer studieren werde, wird es auch nicht gerade leicht, aber mittlerweile gibt es ja auch hier bei uns in den Standard-Supermärkten wie Aldi oder Lidl Veggie-Kost, es tut sich also was und das finde ich klasse. Früher konnte man beispielsweise auch gar nichts fürs Grillen kaufen und musste sich bei Grill-Parties dann mit Beilagen zufrieden geben, aber heute ist das Angebot auch bei Veggie-Sachen für den Grill schon richtig gut. Das zeigt, dass das Bewusstsein für eine fleischlose Ernährung nun endgültig aus der Freak-Ecke herausgekommen ist.

(Anna, 23, aus Bad Homburg, studiert derzeit Deutsch-Französische Studien im Master an den Universitäten Bonn und Paris)